Entwicklung seit den 70er Jahren
In den 70er Jahren setzte ein allgemeines ‘revival’ des Mediums
Gipsabguß ein. Man besann sich wieder auf den hohen wissenschaftlichen
Wert, aber auch auf den ästhetischen Reiz dieses Mediums. Damals
wurde mit der grundlegenden Restaurierung und Neuaufstellung der Göttinger
Abgüsse begonnen
(Abb. 01)
. Die Arbeiten konnten 1990 mit der Publikation eines
ausführlichen Bestandskatalogs und zusätzlichen Sälen zum
erfolgreichen Abschluß gebracht werden.
Durch Ankäufe und durch Tausch von Dubletten wird die Sammlung ständig
erweitert. Zu den wichtigsten Neuerwerbungen gehört eine erst 1980–84
auf der Insel Samos ausgegrabene, fast 5 Meter hohe Jünglingsstatue
(Abb. 02)
aus dem 6. Jahrhundert vor Christus.
In den Lehrveranstaltungen des archäologischen Instituts spielen
die Gipsabgüsse
(Abb. 03)
heute, wie schon zu Heynes Zeiten, eine wichtige
Rolle. Zugleich wird die Sammlung von Besuchern aus der ganzen Welt –
Forschern und Laien, Schulklassen und Reisegruppen – dazu genutzt,
Skulpturen greifbar und dreidimensional an einem Ort zu erleben, zu deren
Besichtigung man sonst eine Reise rund um den Globus unternehmen müßte.