Der Neubau des Seminargebäudes
Durch zahlreiche Neuerwerbungen und großzügige Stiftungen
– darunter Abgüsse aus Olympia und Pergamon – wuchs die
Sammlung so stark an, daß man einen eigenen Neubau plante. 1912
konnte das Archäologische Institut in das neu errichtete Seminargebäude
am Nikolausberger Weg
(Abb. 01)
einziehen, wo die Abgüsse in acht geräumigen
Museumssälen
(Abb. 02)
zur vollen Wirkung kamen.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurden kaum noch Gipsabgüsse erworben.
Es fehlte an Geld, aber auch der Geschmack hatte sich geändert. Gipse
galten nun als häßlich und unlebendig. Gleichwohl überstand
die Göttinger Sammlung den Zweiten Weltkrieg ohne Verluste, während
andere große deutsche Abgußmuseen, z. B. das Münchener,
vollkommen zerstört wurden.